São Miguel - unter und über Wasser
auf den Azoren
Hallo
Es ist wieder einmal Zeit für einen Reisebericht von mir, diesmal
mit einer Destination die nicht ganz so bekannt ist wie andere.
Mitte November 2009 flog ich in einer Gruppe von 5 Personen auf die
Insel São Miguel auf die Azoren mitten im Atlantik um primär die
Unterwasserwelt zu erkunden, doch lassen wir doch lieber gleich die
Bilder sprechen....
Wir schreiben den 15.11.2009, an Bord eines Airbus A319 von TAP
PORTUGAL geht es mit TP921 kurz vor ein Uhr Mittags in Richtung
Lissabon.
Während des Line up auf die RWY 28 warten hinter uns schon die
nächsten Maschinen.
Blick in die Kabine des gut besetzten Airbus. Viel mehr gab es wegen
starker Bewölkung nicht zu sehen.
Anhand der Flugzeuge auf dem Vorfeld sind wir sicher, dass wir
definitiv am richtigen Ort gelandet sind. ;-)
Leider nur aus der Ferne gibt es diverse tolle Maschinen zu
entdecken.
Nachdem wir das Terminal gewechselt haben heisst es rund 5 Stunden
warten bis unser Flieger nach Ponta Delgada raus geht. Im neuen
Terminal von wo unsere Maschine weiter geht ist die Auswahl an
Restaurants eher bescheiden und auch noch ziemlich gut versteckt. So
waren wir während der knapp 5 Stunden eigentlich auch die einzigen
Gäste. Das Essen war aber trotzdem sehr gut.
Lesen, Musik hören, und fachsimpeln bis wir für den nächsten Flug
einchecken können. Gleichzeitig macht meine kleine Sony-Kamera mit
dem integrierten Panorama-Modus auch die Runde und auch ich schaffe
es mal auf ein Bild.
Es geht weiter, kurz nach 7 Uhr Abends geht es an Bord eines Airbus
A310 von SATA INTERNATIONAL von Lissabon in Richtung Ponta Delgada
auf der Insel São Miguel. Die Maschine ist bis auf den letzten Platz
besetzt und wir haben zu unserem Bedauern die letzte Sitzreihe ohne
Möglichkeit den Sitz etwas nach hinten zu klappen erwischt.
Wir haben São Miguel erreicht und verlassen mit einer gesunden
Portion Müdigkeit unsere Maschine. Für ein rasches Bild des Airbus
A320 nebenan muss es aber grad noch reichen.
Rund um unseren Airbus wird noch emsig gearbeitet und unser Gepäck
in Richtung Terminal verfrachtet. Zu unserem Bedauern haben es die
Portugiesen trotz 5 Stunden Transit aber geschafft ein Gepäckstück
zu verlieren. So geht es auf dem schon fast geschlossenen Airport
noch zum Lost and Found-Schalter bevor wir unser Mietauto abholen
und in Richtung Vila Franco do Campo fahren.
Der erste Morgen, endlich sehen wir das Meer direkt vor unserem
Hotel.
Das Wetter passt eigentlich auch, und so geht es nach dem Frühstück
bei ca. 20°C und leichtem Wind in Richtung Tauchbasis "Espirito Azul"
welche gleich um die Ecke liegt.
Nach einer kurzen Basisführung und dem administrativen Teil müssen
wir leider hören, dass sich das Wetter in den folgenden Tagen sehr
stark verschlechtern wird und wir mit Tauchen Gas geben müssen
solange es das Wetter noch zulässt.
Direkt vom Hafen von Vila Franco do Campo geht es raus auf den
Atlantik für den ersten Tauchgang. Ein Unterfangen welches jedoch
nicht gerade für jeden ein vergnügen sein dürfte, das Meer ist rau
und der Wind bläst einem um die Ohren. Die Vorfreude auf die
unbekannte Unterwasserwelt überwiegt jedoch und wir sind gespannt
auf das was uns erwartet. Auf dem Weg zum Tauchplatz passieren wir
auch die "Ilhéhau da Vila" auf welcher sich ein halb offener Krater
befindet der im Sommer von Badegästen genutzt wird.
Ab in die Unterwasserwelt, diese ist jedoch mit sehr starker
Strömung mit extrem kalt gefühlten 18°C und der noch vorhandenen
Müdigkeit ein regelrechter Schlag ins Gesicht. ;-)
Der Tauchplatz ist spannend, durch riesige Bögen und spalten führt
unser Weg vorbei an Fisch und Co. Zu meinem grossen Bedauern wollte
mein Unterwasserblitz jedoch nicht wie er sollte und ich musste den
ersten Tauchgang ohne künstliche Lichtquelle absolvieren.
Auch wenn die Unterwasserwelt nicht so farbig ist wie es der Taucher
z.B. vom roten Meer oder aus Asien kennt, umso eindrücklicher ist
das teils extreme Leben.
Nichts für schwache Mägen, wechselnde Strömungen sorgen für einen
"Waschmaschinen-Effekt" und es könnte einem teilweise schon allein
ab dem sich scheinbar ständig in Bewegung befindlichen Grund übel
werden.
An den Luftblasen wird die starke Strömung so richtig schön sichtbar
und wir müssen uns teilweise schon fast über die nächste Kante
hangeln.
In den grossen Spalten und offenen Höhlen sind wir meist wieder im
Strömungsschatten und können uns wieder etwas erholen.
Nach knapp 50 Minuten hat uns die Oberfläche wieder und ein Teil
unserer Gruppe hat deutlich an Gesichtsfarbe verloren. Das raue Meer
und die hohen Wellen haben es in sich! Mein Magen lässt sich
glücklicherweise nicht gross beeindrucken und so geniesse ich selbst
die raue Rückfahrt in den Hafen.
Nach einer warmen Dusche und dem ersten Logbucheintrag mit vermerken
wie "Barrakuda, Zachenbarsche, Drachenköpfe..." ist die Welt aber
wieder für alle in Ordnung und wir geniessen gemeinsam ein
Mittagessen am Hafen.
Kaum gegessen drängen die Jungs der Tauchbasis zum nächsten
Tauchgang, da das Wetter noch schneller schlecht werden soll.
Die Müdigkeit und der erste relativ harte Tauchgang hinterlassen
ihre Spuren und so sind wir für den zweiten Tauchgang am Nachmittag
nur noch zur dritt.
Ziel des nächsten Tauchgangs ist die vorgelagerte Insel "Ilheu da
Vila" welche zu dem Zeitpunkt einen Platz zu bieten hat der schön im
Strömungsschatten liegt.
Das Meer hat sich im Gegensatz zum Morgen ein wenig beruhigt.
Kaum sind wir unter Wasser schauen schon die ersten Barrakudas
vorbei und wir sind erneut von der Menge an Fischen überwältigt. Zu
meinem Bedauern habe ich es aber noch immer nicht geschafft meinen
Unterwasserblitz zum Betrieb zu überreden.
Über unseren Köpfen werden derweil die Kräfte gemessen, Wellen
brechen an am Vulkangestein der Insel. Hier sollte ein Taucher auf
keinem Fall zu nah in Richtung Oberfläche aufsteigen.
Aufgrund der fehlenden Beleuchtung durch den Unterwasserblitz ist
die Bildausbeute eher gering und die Eindrücke hauptsächlich auf der
Festplatte zwischen den Ohren präsent... ;-)
Neuer Tag, neues Glück und auch das Wetter meint es noch relativ gut
mit uns. Das noch ruhige Meer erlaubt uns die rund 60 Minuten
dauernde Bootsfahrt in Richtung Ponta Delgada wo wir das Wrack der "Dori"
erkunden können. Zu meiner Freude habe ich über Nacht in einer
Mischung aus Gefühl und Gewalt auch geschafft meinen
Unterwasserblitz zum Laufen zu bringen. Somit kann ich auch wieder
Farbe in die Bilder zaubern.
Am Wrack gibt es viel zu entdecken, insbesondere die zahlreichen
Drachenköpfe erfreuen das Fotografenherz.
Rund um das Wrack ziehen Fischschwärme durch das Blauwasser und auch
eine kleine Schule Barrakudas ist zu sehen.
Brauner Kugelfisch im Doppelpack.
Dieser Octopus hatte sich gut getarnt auf einem Pfosten versteckt
und ich habe keinen halben Meter von ihm weg in aller Seelenruhe
einen Drachenkopf fotografiert ohne ihn zu entdecken. Erst eine
Bewegung und der Wechsel der Farbe weckte schliesslich meine
Aufmerksamkeit.
Schöner hätte er kaum posieren können.
Nach einiger Zeit und zwei Kameras vor den Augen wurde es dem
Octopus buchstäblich zu bunt und er machte sich aus dem Staub und es
reichte gerade noch für eine Aufnahme im Sand.
"Making Of" der Aufnahme im Sand. Mein Buddy Andy hatte gleich den
Octopus und mich im Sucher.
Röhrenwurm
Mein geduldiger Buddy Andy.
Am Wrack tobt das Unterwasser-Leben.
Da ich mit dem Macro-Objektiv unterwegs bin, muss Andy für eine
Impression aus dem Wrack sorgen.
Tauchplatz-Besrpechung für den Nachmittagstauchgang. Es geht erneut
zur vorgelagerten Insel "Ilhéu da Vila".
Bereit zum Abtauchen...
... wo wir bereits erwartet werden.
Ein König-Sägebarsch ist neugierig und kommt immer wieder ganz nah
an mich ran.
Brauner Kugelfisch
Blenny
Muschel
Ein weiterer neugieriger König-Sägebarsch schaut bei mir vorbei.
Mir gefällts! ;-)
Nach einem wunderbaren Abendessen inspizieren wir noch den Hafen und
geniessen die angenehmen Temperaturen.
Täglich gibt es frischen Fisch.
Schnelle Hände sortieren den Fang nach Grösse.
Die Wetterprognosen für den nächsten Tag sind schlecht und Tauchen
wird nicht möglich sein, wir sind schon gespannt was uns am nächsten
Morgen für Wetter erwartet.
Der nächste Morgen ist nicht ganz so schlimm wie erwartet, es ist
immer noch relativ warm und die Sonne scheint. Der Wind hat aber
einen rechten Zacken zugelegt und dementsprechend hoch sind die
Wellen. Der Eidechse spielt das ganze aber scheinbar keine grosse
Rolle.
Vom Hotel her beobachten wir einen Kitesurfer.
Aber auch sonst gibt es direkt beim Hotel noch Motive für mich und
meine Kamera.
Wir beschliessen aufgrund der Unmöglichkeit eines Tauchgangs ein
wenig die Insel zu erkunden, schliesslich haben wir ein Mietauto und
genügen Zeit dazu. Von Vila Franca do Campo fahren wir spontan
einfach mal in Richtung Insel-Inneres.
Ein Auto, und 5 Leute die fotografieren, da geht es nicht lange bis
am Strassenrand ein erstes Fotosujet gefunden wird...
Christian unser Pferdeflüsterer
Von hier oben sieht das Meer eigentlich relativ harmlos aus. Am Tag
zuvor sind wir dort unter an der Insel "Ilhéu da Vila" noch
getaucht.
Auch in der Luft gibt es was zu sehen, zwar kein Airliner aber
trotzdem spannend.
Pferde sind allgegenwärtig.
Auch Rinder gibt es nicht zu knapp. Teilweise haben wir fast das
Gefühl im Appenzellerland zu sein.
Selbst die Strassen haben ihren Reiz.
An der Südseite des "Lagoa das Furnas" liegt die im neugotischen
Stil errichtete Kapelle "Ermida da Nossa Senhora das Vitorias". Sie
ließ 1884 der Sao Migueler Jose do Canto von französischen
Architekten im Stil einer klassischen Kathedrale errichten. Jose do
Canto liegt hier zusammen mit seiner Ehefrau begraben. Da die
Zufahrtsstrasse zur Kapelle sarniert wurde konnten wir leider nicht
näher ran.
Blick über den "Lagoa das Furnas".
Auf dem Weg in Richtung Furnas kommen wir an den "Caldeiras" vorbei.
Diese natürlichen heissen Quellen werden von den Einheimischen zum
Kochen eines speziellen Eintopfs genutzt. Jetzt im November sind
hier aber kaum Leute und nur ein paar wenige andere Touristen haben
sich auch hierher verirrt.
Beissender Schwefelgeruch liegt in der Luft und am Boden blubbert
und kocht der Schlamm.
In der Zwischenzeit schlägt auch das Wetter immer mehr um was zu den
verwitterten Bäumen am Seeufer passt.
Rund um die heissen Quellen gibt es unzählige wild lebende Katzen
die scheinbar immer wieder einen Happen von Touristen und den
Einheimischen bekommen.
Im Dorf Furnas geniessen wir ein Mittagessen und planen den Besuch
des im Reiseführer beschriebenen Thermalbades. Da die
Sehenswürdigkeiten teils etwas schlecht beschildert sind, Fragen wir
den Kellner nach dem Weg welchen er uns auch umgehend auf einer
kleinen Karte beschreibt. Er empfiehlt uns jedoch eine andere Quelle
die im Reiseführer nirgends erwähnt ist und erst noch kostenlos
zugänglich sein soll...
Der Tipp des Kellners ist Gold wert und wir finden nach anfänglichen
Schwierigkeiten die etwas versteckt gelegene heisse Quelle und dies
auch nur weil uns Einheimische in Badehosen auf der Strasse entgegen
liefen.
Ein natürlicher Bachlauf wird von einer heissen Quelle gespeist und
wegen des hohen Eisengehalts färbt sich das Wasser braungelb. An den
Steinen setzt sich ein braunoranger Schlick ab der gemäss einem
Einheimischen sehr gut für die Haut sein soll.
Genuss pur!
Damit das Baden etwas einfacher ist, gibt es diverse Becken in denen
das Wasser aufgefangen wird. Umso höher und deshalb näher an der
Quelle, desto wärmer ist das Wasser.
Die Quelle wird hauptsächlich von Einheimischen Besucht und so gibt
es auch keinerlei Sanitäre Anlagen oder Umkleidekabinen. Eine kleine
Baustelle bei den Parklätzen lässt aber vermuten, dass mit der
freien Bademöglichkeit bald Schluss sein wird und auch hier Eintritt
verlangt wird. Damit wäre aber auch Baden im Mondschein wovon ein
junger Einheimischer erzählte endgültig vorbei.
Spass muss sein!
Von Furnas fahren wir auf direktem Weg wieder zurück in Richtung
Hotel da das Wetter nicht so prickelnd ist um noch weiter durch die
Gegend zu fahren. An der Küste ist das ganze jedoch nicht mehr ganz
so schlimm und so erkunden wir ein wenig den Strand beim Hotel.
Hier trifft sich die Jugend im Wasser und während wir uns auf keinen
Fall in diese Wellen wagen würden, genossen die Jugendlichen den
Spass in vollen Zügen.
Felsen in der Brandung...
Der nächste Morgen verspricht noch trüberes Wetter und noch höhere
Wellen. Eigentlich ein Wetter in dem man es sich vorm Kamin
gemütlich macht...
... doch wir mussten doch raus, schliesslich gibt es auch bei
solchem Wetter unzählige Motive.
Den Möwen auf den Felsen scheint das Wetter auch keine Rolle zu
spielen.
Viel hätte nicht gefehlt und ich hätte mich samt der Kamera in den
Fluten versenkt. War schon nach wenigen Bildern nass bis auf die
Haut, umso mehr Freude hatte ich dafür an den Bildern.
Andy nutze die Kompaktheit des Unterwassergehäuses und musste sich
keine Sorge machen wenn er eine Dusche erwischte.
Schade dass ich hier die Geräuschkulisse nicht rüber bringen kann...
Irgendwann hatten wir schliesslich genug und auch ganz schön kalt
und wir beschlossen eine weitere Tour zu unternehmen.
Auf dem Weg nach Sete Cidades.
Ausblick vom Vista do Rei auf die Seen Lagoa Azul und Lagoa Verde.
Gleich neben der Aussicht auf die beiden Seen findet sich ein
riesiger verlassener Gebäudekomplex der von Hunden beschützt wurde.
Erst nach einiger Zeit und Recherche im Web habe ich schliesslich
ein paar Infos zum Gebäude gefunden welches eine wunderbare Kulisse
für einen Horrorfilm abgeben würde.
Hier also der Auszug aus dem Web:
An diesem Platz baute 1983 ein französisches Unternehmen das
5-Sterne-Hotel Monte Palace mit mehr als 170 Betten. Mehrere Jahre
lang stand es leer denn die Bauträger aus Frankreich und Belgien
waren zwischenzeitlich bankrott. Im Frühjar 1989 wurde es unter
staatlicher Leitung schließlich mit großem Getöse zusammen mit dem
Bahia Palace in Agua d'Alto eröffnet. Lange hielt es sich jedoch
nicht, denn ein Jahr später war es Konkurs und noch heute ist das
seither nicht mehr genutzte und inzwischen marode Gebäude ein
Mahnmal für ein schlechtes Tourismuskonzept. Der Standort liegt oft
im Nebel und das behagt den meisten sonnenhungrigen Touristen ganz
und gar nicht.
Unten am Lagoa Verde zeigte uns erst mal ein Krebs die Scheren.
Und auch eine neugierige, schon fast aufdringliche Ente besuchte
uns.
Oberhalb der Küste führt unser Weg wieder in Richtung Vila Franco do
Campo.
Auch das Meer tobt weiterhin und noch wissen wir nicht ob ein
Tauchgang am nächsten Tag möglich sein wird.
Am späten Abend besuchen wir nochmals kurz den Hafen.
Kerzen für die Fischer draussen auf dem Meer.
Am nächsten Morgen zeigt sich das Wetter wieder etwas freundlicher
und nach Absprache mit den Jungs von der Tauchbasis wagen wir den
Versuch eines Tauchgangs der jedoch auf der Nordseite der Insel
stattfinden soll.
Blick auf die Nordseite der Insel, irgendwo da unten hoffen wir auf
eine einigermassen geschützte Bucht.
Auch an diesem Aussichtspunkt werden wir von wild lebenden Katzen in
Beschlag genommen.
Kurze Zeit später Treffen wir an unserem Tauchplatz ein. Plan für
unseren Tauchgang ist die Umrundung des grossen Felsen in der Mitte.
Der Einstieg erfolgt auf der Linken Seite beim nach dem Geländer
über die Felsen. Wieder raus sollte es dann rechts über eine steile
Rampe gehen.
Unser Guide bleibt während des Tauchgangs ausserhalb des Wassers um
bei einem Notfall von Land möglichst rasch reagieren zu können.
Die Bedingungen unter Wasser sind durchzogen, teilweise sehr
schlechte Sicht durch aufgewirbelten Sand und wechselnde Strömungen
durch die Brandung. Nach zwei Tagen Zwangs-Tauchpause spielte uns
dies aber keine Rolle, hauptsache Wasser über dem Kopf.
Dem kleinen Blenny spielte das ganze scheinbar auch keine Rolle.
Der Octopus wollte sich vor uns bzw. von den Fischern verstecken.
Als wir am Tauchplatz ankamen stieg gerade ein lokaler Fischer mit
Schnorchelausrüstung und drei Octopusen aus dem Wasser.
Noch einer der sich versteckt.
Röhrenwurm
Wieder draussen! Der Ausstieg bei den Bedingungen war alles andere
als einfach und ziemlich kräfteraubend. In meinem Fall muss das
ganze jeweils mit nur einer freien Hand bewerkstelligt werden da die
DSLR-Ausrüstung relativ sperrig ist und man keine Beschädigungen in
Kauf nehmen möchte.
Bei starkem Wind müssen ziehen wir uns um und müssen acht geben,
dass unsere Ausrüstung nicht davon fliegt.
Der letzte Tag auf der Insel bricht an, das Wetter hat sich
glücklicherweise soweit gebessert, dass wir noch einen letzen
Tauchgang bei der Insel "Ilhéu da Vila" machen können.
Muräne
Und gleich noch eine.
Auch während des letzten Tauchgangs dürfen die Drachenköpfe nicht
fehlen.
Plötzlich fuchtelte unser Guide vor mir mit den Händen und ich
fragte mich noch was los sei, kaum hatte ich mich in Richtung seine
Blickrichtung gedreht wusste ich es.... Ohne es zu merken hatte ich
mich zwischen zwei Schweinsfische manövriert was dem einen scheinbar
überhaupt nicht gefiel...
Auch einen grossen Zackenbarsch bekamen wir gegen Ende des
Tauchgangs zu sehen, jedoch hatte er keine grosse Lust auf Fotos und
es blieb bei einer Aufnahme von der Seite.
Zum letzten mal steigen wir am Ankerseil auf und Blicken während des
Sicherheitsstops nochmals wehmütig in Richtung Grund.
Als Abschluss der Ferien beschliessen wir am Nachmittag nochmals ein
wenig durch die Gegend zu fahren.
Oberhalb von Vila Franca do Campo befindet sich die wunderschöne
Kapelle "Nossa Senhora da Paz".
Das Wetter zeigt sich nochmals von der schönsten Seite und so
geniessen wir die warmen Sonnenstrahlen und den Blick in Richtung
mehr in vollen Zügen.
Spontan beschliessen wir nochmals die heisse Quelle in Furnas zu
besuchen.
In der Abenddämmerung geht es zurück nach Vila Franca do Campo.
22. November 2009, Es geht wieder zurück nach Hause... das dachten
wir jedenfalls als wir am Morgen in Richtung Airport fuhren.
Am Airport angekommen begann dann jedoch ein kleiner Alptraum, die
"nette" Dame am Check-In Schalter machte plötzlich ein riesen
Theater wegen unserem Übergepäck welches beim Hinflug ohne ein
Problem akzeptiert wurde. Diskussionen, Telefoniererei und zwei
Stunden ohne Ziel. Fazit, wir bezahlten ohne Murren und Motzen unser
Übergepäck und wurden dennoch nur bis nach Lissabon eingecheckt, mit
der Ausrede, dass SATA INTERNATIONAL nicht entscheiden könne ob die
Maschine der TAP nach Zürich in der Lage sei 15kg an zusätzlichem
Gepäck zu transportieren...... Ihr könnt euch ja vorstellen wie
meine Laune war, selbst die Tatsache, dass wir in Lissabon nur eine
Stunde Bodenzeit hätten ignorierte die Dame mit der Meinung, dass
sie alles mögliche unternommen hätte.
Tja, verärgert flogen wir also nach Lissabon mit dem Wissen im
Hinterkopf, dass dies kaum klappen wird. Natürlich war es auch so,
ganze 45 Minuten Zeit vergingen bis sich das Gepäckband in Lissabon
bewegte und schliesslich nochmals 10min bis unsere Gepäckstücke auf
dem Band lagen. Selbst die Tatsache, dass einer von uns den Check-In
Schalter für den Flug nach Zürich aufsuchte während wir auf das
Gepäck warteten änderte nichts mehr an der Tatsache den Flug
verpasst zu haben. Scheinbar ging es weiteren Passagieren rund um
uns genauso.
Weiter ging es mit einem riesen Frust im Bauch zum Schalter von TAP
wo es schlussendlich mehr als drei Stunden dauern sollte bis SATA
INTERNATIONAL die Schuld an der ganzen Sache eingestand. Sie hätten
uns nach Bezahlung des Übergepäcks direkt auf den Weiterflug
durchchecken sollen...
Während der Zeit am Schalter der TAP musste ich zudem feststellen,
dass die Leute die dort arbeiten Nerven die Drahtseile haben müssen,
war eindrücklich was für Beschimpfungen, Geschreie, Dramen usw. die
Leute über sich ergehen lassen ohne mit der Wimper zu zucken.
Wir auf jeden Fall wurden schlussendlich in die City von Lissabon
gefahren und auf Kosten der Airline in einem Hotel einquartiert.
Einzig positiver Aspekt der Situation war ein schmackhaftes
Mehrgang-Menü.
Gruppenfoto beim Abendessen in Lissabon.
Nun geht es endgültig nach Hause!
Wir verlassen Portugal in Richtung Schweiz.
Ein schöner Moment, der Airport Zürich taucht unter den Wolken auf
und wir wissen, dass es nicht mehr lange geht bis wir Zuhause sind!
Back @ Home!
So ich hoffe die bunten Eindrücke haben euch gefallen, ich kann die
Azoren auf jeden Falls nur empfehlen, sei es für Taucher oder
nicht-Taucher, es gibt sehr viel zu sehen und ich werde sicher nicht
zum letzten mal dort gewesen sein.
Für die Bilder wurde übrigens folgende Ausrüstung verwendet:
Sony Alpha 300 plus BS Kinetics UW-Gehäuse, Sony 11-18mm, Minolta
50mm Macro F2.8, Minolta APO 100-300mm, Minolta 5600 HS D plus 10
BAR Unterwassergehäuse, Sony DSC-WX1,
Sea&Sea
DX-1G.
Gruss vom Bodensee,
Tino Dietsche |